Listeriose: trotz weiter Verbreitung erstaunlich wenige Erkrankungen

Gefahr bei Verarbeitung, Verpackung und Zubereitung

Listerien sind weit verbreitet, doch die Zahl der nachgewiesenen Erkrankungen ist überraschend niedrig. In Deutschland wurden 2018 nur 698 Fälle gemeldet.

Verunreinigungen durch Listerien entstehen oft bei der Verarbeitung

Verunreinigungen mit Listerien können bei der Verarbeitung, Verpackung und Zubereitung von tierischen und pflanzlichen Speisen entstehen. Auch in Rohmilchprodukten und Rohfleisch können sich Listerien vermehren.

Schwere Verläufe und Todesfälle sind möglich

In Deutschland und Österreich starben Ende 2009 acht Menschen nach dem Verzehr von mit Listerien belastetem Quargl. Listeria monocytogenes, die gefährlichste Listerien-Art, kann bei geschwächten Personen schwere Infektionen wie Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen verursachen.

Listeriose ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit. Seit 2001 ist die Zahl der gemeldeten Fälle in Deutschland rückläufig. Die Gründe dafür sind nicht vollständig geklärt, aber verbesserte Hygienestandards in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung sowie ein erhöhtes Bewusstsein für das Risiko von Listeriose könnten eine Rolle spielen.

Trotz der relativ geringen Zahl an Erkrankungen bleibt Listeria monocytogenes ein ernst zu nehmendes Bakterium. Personen mit geschwächtem Immunsystem, Schwangere und Neugeborene sollten besonders vorsichtig sein und auf den Verzehr von Risikolebensmitteln wie Rohmilchprodukten und Rohfleisch verzichten.